- olberssches Paradoxon
- ọlbers|sches Paradoxon[nach H. W. M. Olbers], um 1820 aufgegriffene Problemstellung der Unvereinbarkeit eines dunklen Nachthimmels mit einem (damals angenommenen) räumlich und zeitlich unendlichen Universum, das gleichförmig mit Sternen erfüllt ist. Wären die Sterne gleichmäßig über ein unendliches Weltall verteilt, müsste der Nachthimmel, im Widerspruch zur Erfahrung, so hell leuchten wie die Sonnenoberfläche, weil jeder Sehstrahl irgendwann auf einen Stern träfe. Olbers nahm zur Erklärung dieses Paradoxons die Existenz eines absorbierenden Materials zwischen den Sternen an. Thermodynamische Überlegungen zeigen jedoch, dass dieses Material dann aufgrund der Absorption aufgeheizt werden und selbst strahlen müsste. - Das olberssche Paradoxon lässt sich unter Zugrundelegung eines endlichen, expandierenden Weltalls lösen, das einen zeitlichen Ursprung besitzt. - Das olberssche Paradoxon wurde in ähnlicher Form schon 1744 von dem schweizerischen Astronomen Charles de Loys (* 1730, ✝ 1789) beschrieben.
Universal-Lexikon. 2012.